Unser Manifest

Das Recht auf Wohnen ist eines der elementarsten in unserer Gesellschaft. Wir allen brauchen sie – die Orte – der Ruhe, der Zusammenkunft und des Zuhause Seins. In den letzten Jahren entwickelt es sich jedoch immer mehr zu einem Recht, dessen Ausübung schwer wird. Bundesweit steigen die steigen die Mieten massiv an.

Bezahlbarer Wohnraum wird immer weniger. Durch Sanierungen, Abriss und Neubau entstehen immer mehr Gebiete, welche sich die meisten Menschen nicht mehr oder nur noch schwer leisten können. Obdachlose werden durch schräge Parkbänke aus den sauberen Innenstädten vertrieben. Aus gemütlichen, kleinen Plätzen werden große Plazas, welche kaum zum verweilen einladen. Die kleinen, sympathetischen Läden schließen und machen Platz für große Ketten, während nebenan die Büropaläste wachsen.

Sie sollen als Heimstätte einer „kreativen Klasse“ dienen, welche sich am globalen Markt orientiert und führende Positionen in der Wirtschaft einnimmt. Ihnen wird eine gesunde Work-Life-Balance mit kurzen Wegen versprochen in Gebieten, welche für die meisten unbezahlbar sind.

Die einkommensschwachen Schichten werden dadurch gezwungen an der Rand der Städte oder ins Umland zu ziehen. Während anderen nach Sanierung nur noch der Wegzug oder die Zwangsräumung bleibt.

Mit Stadtumbau, Umstrukturierungen und „Aufwertung“ kommt diese Entwicklung offensichtlicher in Backnang an. Die Planungen der Internationalen Bauausstellung der Region Stuttgart, in Backnang West, tragen ebenfalls dazu bei. Während sich bundesweit zahlreiche Initiativen ebenfalls dem Thema annehmen und die Frage stellen, wie die lebenswerte Stadt der Zukunft aussieht.

Für uns ist klar, dass wir in ihr mehr sehen als einen Anlageplatz für Aktiengesellschaften und Ort für Besserverdiener*innen. Wir fordern das Recht auf Teilhabe, Zentralität und sozialem Ausgleich.

Dass dies nicht durch weitere neoliberale Maßnahmen erreicht werden kann, liegt auf der Hand. Die Verwendung von Wohnraum als Investition, Geldanlage, sowie damit einhergehender Spekulation hat das Problem nicht geregelt, sondern verschlimmert.

Aus diesem Grund fordern wir, dass wieder mehr Wohnraum in Gemeineigentum überführt wird. Soziale Teilhabe und Demokratie, statt Recht des Stärkeren.